Als Koalitionskriege (unter Ausschluss des ersten Koalitionskrieges auch Napoleonische Kriege genannt) werden die von 1792 bis 1815 dauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und seinen europäischen Machtrivalen bezeichnet. Sie bilden eine Serie von Konflikten, die ursprünglich durch die Französische Revolution hervorgerufen wurden. Wechselnde Bündnisse (Koalitionen) europäischer Mächte führten auf verschiedenen Schauplätzen mehrere (teils ineinander übergehende) Kriege gegen die Französische Republik beziehungsweise das Kaiserreich Napoleon Bonapartes und dessen Verbündete. Französische Truppen hielten in dieser Zeit einige Gegenden dauerhaft besetzt (Napoleonische Besetzung).
Die Zeit des Kaiserreichs war durch militärische Siege der Grande Armée in den zahlreichen Koalitionskriegen gegen Österreich, Preußen, Russland, Portugal und deren verbündete Nationen, die beginnende Industrialisierung sowie durch soziale Reformen geprägt. Wirtschaftlich wandte sich das Land zu einer frühen Industrienation und nach Großbritannien zur führenden Wirtschaftskraft Europas zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
In der Auseinandersetzung mit Napoléon Bonaparte behielten die Briten in der Schlacht von Trafalgar 1805 die Oberhand und beendeten mit ihr jede französische Handlungsfähigkeit zur See. In der europäischen Kriegsführung zu Lande blieb Bonaparte jedoch erfolgreich. Mit der Kontinentalsperre schloss Frankreich 1806 alle kontinentalen Häfen für den britischen Handel. Dies führte zwar zu Arbeitslosigkeit, Lohnverfall und Preissteigerungen auf der Insel, zwang Großbritannien aber nicht in die Knie.
1809 waren Truppen unter Arthur Wellesley, 1. Herzog von Wellington, dem bedeutendsten britischen Heerführer dieser Zeit, auf der Iberischen Halbinsel gelandet und führten dort gemeinsam mit Aufständischen einen zähen Kampf gegen die Truppen Napoleons und erzielten 1813 den auf diesem Kriegsschauplatz entscheidenden Sieg. Nach der Schlacht bei Waterloo im Juni 1815 war Großbritannien mit seinem Gesandten Castlereagh auf dem Wiener Kongress maßgeblich an der Neuordnung Europas beteiligt, verzichtete trotz seiner starken Stellung aber auf erneuten Territorialbesitz auf dem Kontinent.