GERMAN STATES (Rheinbund)

Der Rheinbund (Confédération du Rhin) war eine auf Initiative Napoleons 1806 in Paris gebildete Konföderation deutscher Staaten, die mit der Gründung dieses Staatenbundes aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation austraten. Durch die Rheinbundakte war die Konföderation als Militärallianz mit dem französischen Kaiserreich gegründet worden. Napoleon fungierte in diesem Gebilde als „Protektor“, im politischen Wortsinn eines Beschützers oder einer Schutzmacht. Frankreich selbst gehörte der Konföderation aber nicht an, sondern war ihr Alliierter.

Das Ziel, den Rheinbund von 1806 zu einem Staatenbund mit gemeinsamen Verfassungsorganen auszubauen, scheiterte am Widerstand der größeren Mitgliedsstaaten. Faktisch blieb der Rheinbund im Wesentlichen ein Militärbündnis deutscher Staaten mit Frankreich.

Wurde der Rheinbund in der preußisch-deutschen Historiografie lange Zeit nur unter dem Gesichtspunkt der napoleonischen Herrschaftssicherung gesehen, gelten heute die in den Rheinbundstaaten durchgeführten Reformen neben den preußischen Reformen als wichtige Schritte zur staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Modernisierung der Mitgliedsstaaten. Der Rheinbund brach nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 zusammen.