Das Großherzogtum Baden war von 1806 bis 1871 ein souveräner Staat, der bis 1813 Mitglied des Rheinbunds und von 1815 bis 1866 des Deutschen Bundes war. Seit 1871 war es nur noch teilautonomer Bundesstaat innerhalb des Deutschen Kaiserreiches. Die Entstehung des Großherzogtums aus der Markgrafschaft Baden während der Koalitionskriege ging mit großen Gebietszuwächsen für Baden einher.
Das Großherzogtum Baden kam in den großen historischen Umwälzungen in der Folge der Französischen Revolution und der ihr folgenden Koalitionskriege zuwege, vor allem dank der vorausschauenden Diplomatie des badischen Gesandten Sigismund von Reitzenstein in Paris, der eine feste Bindung Badens an die junge Französische Republik befürwortete. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand so innerhalb eines Jahrzehnts aus einem territorialen Flickenteppich entlang des Oberrheins ein geschlossenes Staatsgebiet, das sich von Konstanz im Süden entlang dem rechten Rheinufer und durch den Odenwald bis nach Wertheim im Norden erstreckte.
Im Krieg Napoleons gegen Russland 1812 stellte Baden über 6.000 Mann, von denen nur wenige zurückkehrten (→ siehe auch: Badener im Russlandfeldzug 1812). In den Befreiungskriegen lösten die Fürsten den Rheinbund auf. Baden zögerte länger als Bayern und Württemberg mit dem Ausstieg aus dem französischen Bündnis, da es wegen der Grenzlage zu Frankreich besonders gefährdet erschien, falls Napoleon das Kriegsglück nach der verlorenen Völkerschlacht doch noch hätte wenden können. Außerdem fühlte sich Großherzog Karl durch verwandtschaftliche Rücksichten gehindert, wegen seiner Ehe mit Napoleons Adoptivtochter Stephanie. Erst Mitte November 1813 beschloss der badische Staatsrat nach einer dramatischen Sitzung den nun dringend notwendigen Bündniswechsel. Es war insbesondere Sigismund von Reitzenstein, der Großherzog Karl davon überzeugte, dass Baden andernfalls mit Napoleon untergehen werde, denn eine französische Kapitulation war nun abzusehen und der Zeitpunkt günstig, den Alliierten unter Führung Österreichs, Preußens und Russlands als neuer Bündnispartner noch willkommen zu sein.
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